Ich bin für zwei Tage in Hue: Eine Reise in die Geschichte Vietnams

Zitadelle von Hue©Vietnam Tours Leverkusen

In diesem Blogbeitrag geht es um zwei absolute Must-sees: die alte Kaiserstadt Hue in Vietnam und die geschichtsträchtige Demilitarisierte Zone (DMZ). Erfahren Sie etwas über die spirituelle Atmosphäre der Thien Mu Pagode, die Pracht kaiserlicher Grabmäler und die bewegenden Relikte des Vietnamkriegs. Sie erzählen von der Teilung und Wiedervereinigung des Landes. – von Christoph Waldhauer

Hue Zitadelle©Vietnam Tours Leverkusen

Der erste Tag in Hue, der ehemaligen Kaiserstadt Vietnams, begann mit einer entspannten Rikscha-Fahrt durch die charmanten, historischen Viertel. Schon bald tauchte ich in die reiche Geschichte und Spiritualität dieser faszinierenden Stadt ein.

Hue Zitadelle Tor©Vietnam Tours Leverkusen.

Zitadelle von Hue For Praing Only©Vietnam Tours Leverkusen

Zitadelle von Hue Gemächer©Vietnam Tours Leverkusen

Thien Mu Pagode und das Erbe von Thich Quang Duc
Besonders beeindruckend war der Besuch der Thien Mu Pagode und des dazugehörigen Klosters, die malerisch am Ufer des Parfümflusses liegen. Dieser spirituelle Ort ist nicht nur für seine Schönheit bekannt, sondern auch für seine tiefgreifende historische Bedeutung. Hier wurde der Grundstein für den dramatischen Protest des buddhistischen Mönchs Thich Quang Duc gelegt, der sich 1963 in Saigon selbst verbrannte. Seine Selbstverbrennung war ein ergreifender Akt des Widerstands gegen die Unterdrückung des Buddhismus im damaligen Südvietnam und erlangte weltweite Aufmerksamkeit. Der hellblaue Austin, mit dem er damals nach Saigon fuhr, ist noch heute dort ausgestellt – ein stilles Zeugnis eines mutigen Mannes.

Thien Mu Pagode©Vietnam Tours Leverkusen

Prachtvolle Kaisergräber und einzigartige Architektur
Am Nachmittag standen die prächtigen Kaisergräber von Tu Duc, Minh Mang und Khai Dinh auf dem Programm. Jedes Grabmal erzählt seine eigene Geschichte und beeindruckt mit individueller Architektur. Besonders faszinierend fand ich das Grab von Khai Dinh, das durch seine außergewöhnliche Bauweise hervorsticht. Hier verschmelzen westlicher Beton und traditionelle vietnamesische Kunst auf kreative Weise zu komplexen Formen und kunstvollen Verzierungen – ein wahrhaft einzigartiges Meisterwerk.

Khai Dinh Tomb©Vietnam Tours Leverkusen

Khai Dinh Grabmal Detail II©Vietnam Tours Leverkusen

Tu Duc Grabmal©Vietnam Tours Leverkusen

Bootsfahrt auf dem Parfümfluss
Den Abend ließ ich dann entspannt bei einer Bootsfahrt auf dem Parfümfluss ausklingen und genoss dabei den malerischen Sonnenuntergang, der die historische Kulisse in ein warmes Licht tauchte.

Parfumriver Anlegestelle©Vietnam Tours Leverkusen

Die DMZ: Eine Zeitreise in die Kriegsgeschichte Vietnams
Am zweiten Tag unserer Reise tauchten wir, auf Empfehlung unseres Reiseführers Tri, tief in die Geschichte des Vietnamkriegs ein und besuchten die DMZ (Demilitarisierte Zone).

Die DMZ: Eine Pufferzone mit verheerenden Folgen
Die DMZ wurde nach der Genfer Konferenz von 1954 als Pufferzone zwischen Nord- und Südvietnam eingerichtet. In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren war sie Schauplatz einiger der heftigsten Kämpfe des Krieges. Erst mit dem Fall Saigons im Jahr 1975 verlor die DMZ ihre militärische Bedeutung. Sie lag etwa am 17. Breitengrad und erstreckte sich von der laotischen Grenze bis zur Küste, wobei der Fluss Ben Hai die eigentliche Grenzlinie bildete.

Vietnam Tours Hien Luong Brücke 1974

Die Hien Luong Brücke: Symbol der Teilung und Wiedervereinigung
Nach einer etwa 1,5-stündigen Autofahrt von Hue erreichten wir die Hiền Lương Brücke über den Ben Hai Fluss. Vor der Teilung war sie eine wichtige Verkehrsader, doch während der Teilung wurde sie zum symbolträchtigen Ausdruck der Trennung – als einzige physische Verbindung zwischen Nord und Süd, streng bewacht und kontrolliert. Heute, nach der Wiedervereinigung im Jahr 1975, trägt sie den Beinamen „Brücke der Wiedervereinigung“ (Cầu Hiền Lương) und steht für die Überwindung der einstigen Teilung und die Einheit des Landes. Das Gebiet um die Brücke ist heute eine bewegende Gedenkstätte mit Denkmälern, Museen und Ausstellungen, die auch für Liebhaber sozialistischer Kunst einiges zu bieten hat.

Flaggen-Denkmal DMZ©Vietnam Tours Leverkusen

Spuren des Krieges: Vinh Moc Tunnel und Khe Sanh
Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätten wir auch die Vinh Moc Tunnel erkunden können, die als Schutz vor amerikanischen Bombenangriffen dienten, sowie die etwas weiter entfernte Khe Sanh Combat Base. Diese war ein wichtiger US-Militärstützpunkt und ist heute ein Museum mit Panzern, Artillerie und Hubschraubern wie dem berühmten Bell UH-1 Iroquois („Huey“).

Hue Straßenverkäuferin©Vietnam Tours Leverkusen

Zurück in Hue bleibt mir besonders die Erinnerung an die riesigen Lautsprecheranlagen beider Seiten entlang der DMZ, die für Propaganda und zur Untergrabung der Moral des Gegners eingesetzt wurden. Ein wahrer „Lärmkrieg“, den man gesehen, aber zum Glück nicht gehört haben muss! Fragt mich einfach.

Lotus Teich©Vietnam Tours Leverkusen

 

Tonle Sap: Der Lebensraum, der sich mit dem Wasser verändert

Tonle Sap Floating Villages Vietnam©Tours Leverkusen

Der Tonle Sap in Kambodscha ist weit mehr als nur ein See – er ist ein faszinierender Lebensraum, der sich im Rhythmus des Wassers ständig wandelt. In diesem Blogbeitrag nehme ich Sie mit auf eine Reise zu den schwimmenden Dörfern, erzähle von den Herausforderungen durch Klimawandel und Umweltzerstörung und zeige, wie die Menschen vor Ort mit Kreativität und Anpassungsfähigkeit auf die Veränderungen reagieren. Entdeckt mit mir, wie eng das Leben am Tonle Sap mit der Natur verbunden ist und warum nachhaltige Lösungen für die Zukunft dieses einzigartigen Ökosystems so wichtig sind.– von Christoph Waldhauer

Tonle Sap: Einfach mal die Finger in den See halten
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Ausflug auf den Tonle Sap in Kambodscha. Wir fuhren mit einem kleinen Boot über den riesigen See, als unser Guide plötzlich eine Nylonschnur mit einem Haken ins Wasser hängte. Der Köder? Ein Stück Melonenschale. Es dauerte keine 30 Sekunden, da zuckte die Schnur, und ein Fisch zappelte am Haken. Der Guide blickte uns schmunzelnd an und sagte: „Du kannst auch mal deine Finger ins Wasser halten, das funktioniert auch!“ Irre! In diesem Moment wurde mir klar, wie unglaublich reich und lebendig der See ist.

Tonle-Sap Lake Vietnam©Tours Leverkusen

Einzigartiges Ökosystem: Der dynamische Flutzyklus des Tonle Sap
Der Tonle Sap ist der größte Süßwassersee Südostasiens und ein dynamisches Ökosystem. Jedes Jahr durchläuft er einen beeindruckenden Flutzyklus. Während der Regenzeit, wenn der Mekong die Wassermassen heranführt, wächst der See auf das Vierfache seiner normalen Größe. In der Trockenzeit zieht sich das Wasser wieder zurück und lässt den See in seiner ursprünglichen Form erstrahlen. Dieser Zyklus bestimmt das Leben der ansässigen Gemeinschaften.

Kompong Phluk Kompong Familie unterwegs ©Vietnam Tours Leverkusen

Schwimmende Dörfer: Anpassungsfähigkeit am Wasser
Die schwimmenden Dörfer in Orten wie Chong Kneas, Kampong Phluk und Kampong Khleang sind ein faszinierendes Beispiel für diese Anpassungsfähigkeit. Die Häuser und Märkte steigen und sinken mit dem Wasserstand. Das Leben auf dem See erfordert außergewöhnliche Resilienz, da die Menschen auf den ständigen Wandel des Wassers angewiesen sind.

Tonle Sap Floating Villages Vietnam©Tours Leverkusen

Herausforderungen durch Klimawandel und menschliche Eingriffe
Doch trotz dieser Resilienz stehen die Dörfer vor Herausforderungen. Der Klimawandel hat die natürlichen Zyklen des Sees durcheinandergebracht. Unregelmäßige Niederschläge, veränderte Flutmuster und steigende Temperaturen beeinträchtigen das Ökosystem und die Fischbestände. Der Bau von Staudämmen im Mekong hat den Wasserfluss verändert und die Fischpopulationen weiter verringert.

Grundschule Tonle Sap©Vietnam Tours Leverkusen

Bedrohungen für das Ökosystem und neue Einkommensquellen

Illegale Fischerei und unkontrollierte Entwaldung bedrohen das Ökosystem des Sees. Diese Aktivitäten beeinträchtigen die Wasserqualität, was die Lebensgrundlage der Gemeinschaften gefährdet. Viele suchen nach alternativen Einkommensquellen, wie Aquakultur, um den Rückgang der Fischerei zu kompensieren.

Tonle-Sap Lake Fischfang Vietnam©Tours Leverkusen

Nachhaltige Lösungen: Bildung und Aquakultur als Zukunftschancen
In Kampong Phluk haben Fischer wie Em Phat begonnen, Aalfarmen zu betreiben, um eine nachhaltige Einkommensquelle zu sichern. Zudem bietet die Bildung zunehmend die Möglichkeit, die Bewohner auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Organisationen wie VSO bieten Schulungen an, und auch die Regierung Kambodschas fördert Programme zur Unterstützung der Gemeinschaften.

Kompong PhlukKompong Vietnam©Tours Leverkusen

Tonle Sap als Symbol für die Verbindung von Mensch und Natur
Der Tonle Sap ist mehr als nur ein geografisches Merkmal – er symbolisiert die tief verwurzelte Verbindung zwischen Mensch und Natur. Die Menschen hier haben gelernt, mit den Veränderungen des Wassers zu leben und ihre Lebensweise anzupassen. Der See erinnert uns an die Bedeutung nachhaltiger Lösungen, um unsere natürlichen Ressourcen zu bewahren und die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Fragt mich einfach.

 

Varanasi: Ein Tag am heiligen Ganges – und plötzlich dieses Gefühl von Entzug

Varanasi Ganges©Vietnam Tours Leverkusen

Varanasi bei Morgengrauen: Eine mystische Stille liegt über der Stadt, der Ganges schimmert silbern im ersten Licht. Gebete wehen durch die kühle Luft, während Pilger, Sadhus und Kinder das Wasser teilen – zur Reinigung, zum Spielen, zur Meditation. Ich sitze im Boot, beobachte, lausche, atme. Dieses Licht. Schon jetzt wird klar: Diese Stadt ist keine Kulisse. Sie ist ein Erlebnis – fordernd, tief, unmittelbar. – von Christoph Waldhauer

Gerüche, Farben und Klänge
In den engen Gassen entfaltet sich ein Gewirr von Gerüchen, Farben und Klängen. Das Alltägliche ist hier so heilig wie das Rituelle. Jeder Schrein, jede Begegnung ist ein Schritt tiefer in den Hinduismus. Bodhi, mein begleitender Guide, erzählt – aber Varanasi spricht für sich.

Varanasi©Vietnam Tours Leverkusen

Die Ganga Aarti: Ekstase am Abend
Abends am Dashashwamedh Ghat beginnt die Ganga Aarti. Feuer, Mantras, Glockenklang. Ein Ritus, der Körper und Geist durchdringt – Andacht nicht als Rückzug, sondern als kollektive Ekstase. Eine Anbetung von Shiva, Mutter Ganga, Surya (der Sonne), Agni (dem Feuer) – und dem gesamten Universum. Ich verstehe kein Wort – und begreife doch alles.

Ganga-Arti-Varanasi Ganges©Vietnam Tours Leverkusen

Nachtgedanken: Leben, Tod und Spiritualität
Als sich die Nacht über Varanasi legt, spüre ich eine seltsame Leere. Kein Mangel – eher ein Nachhall. Ich habe Tod gesehen, der nicht verborgen, sondern gefeiert wird. Leben, das in seiner Vergänglichkeit nicht verdrängt, sondern verehrt wird. Und eine Spiritualität, die alles durchdringt – den Lärm, den Dreck, das Licht, das Wasser.

Ganga-Arti-Varanasi Ganges©Vietnam Tours Leverkusen

Rückzug und Nachklang
Zurück in der Stille meines Hotelzimmers, durchbrochen nur vom monotonen, leisen Surren der Klimaanlage, überkommt mich ein Gefühl wie auf Entzug – berauscht von der Wucht der Eindrücke. Wie nach einer Ekstase.

Varanasi-Ganga-Arti©Vietnam Tours Leverkusen

Varanasi verändert
Diese Stadt hat mich herausgefordert, berührt, verändert. Ich kam als Europäer – neugierig, distanziert. Ich gehe als Suchender. Ich komme wieder, aber gebt mir Zeit. Fragt mich einfach.

Zwischen Garküchen und Seidenschals – ein Abend auf dem Nachtmarkt von Vientiane

Nachtmarkt Vientiane©Vietnam Tours Leverkusen

Wenn die Sonne über dem Mekong untergeht, erwacht der Nachtmarkt im Chao Anouvong Park zum Leben. Inmitten von Lichtern, Düften und Stimmen entdecke ich kulinarische Köstlichkeiten, kunstvolle Handwerksstücke – und natürlich ein kleines Mitbringsel. Ein Streifzug durch die sinnliche Vielfalt der laotischen Hauptstadt.  – von Christoph Waldhauer

Ankunft bei Sonnenuntergang
Ich muss nochmal los. Gemeinsam mit einem geschätzten Kollegen quetschen wir uns in ein Jumbo – das laotische TukTuk – und lassen uns zum Nachtmarkt am Chao Anouvong Park bringen. Jeden Abend bei Sonnenuntergang verwandelt sich die malerische Mekong-Promenade in ein lebhaftes Meer aus Farben, Stimmen und Gerüchen.

Ein Bekenntnis und erste Fundstücke
Ich bin ein bekennender Homo-Xeniolum (Achtung, Kunstwort): ein Mensch, der immer etwas mitbringen muss. Mein Kollege lacht – zu Recht. Auch heute Abend werde ich schnell fündig. Unter anderem wandern zwei wundervolle Seidenschals mit unglaublicher Farbigkeit in meinen Rucksack. *Dazu später mehr.

Jumbo©Vietnam Tours Leverkusen

Bummeln durch ein funkelndes Paradies
Wir schlendern durch die endlose Reihe von Ständen, die wie funkelnde Juwelen im Park verteilt sind. Lichterketten tauchen alles in warmes Licht und lassen die beeindruckende Vielfalt der Waren erstrahlen. Leuchtende Textilien, filigrane Holzschnitzereien, kunstvolle Stoffe und glänzender Silberschmuck erzählen Geschichten aus Laos – visuell und haptisch.

Armbänder Nachtmarkt Vientiane©Vietnam Tours Leverkusen

Gerüche, Stimmen und Atmosphäre
Der betörende Duft von Sandelholz und Räucherstäbchen liegt in der Luft. Um uns herum mischt sich das leise Murmeln der Händler mit dem aufgeregten Stimmengewirr der Besucher – eine lebendige Melodie des abendlichen Treibens.

Nightmarket©Vietnam Tours Leverkusen

Das kulinarische Herzstück
Im Epizentrum des Nachtmarkts liegt die kulinarische Meile – ein Paradies für Feinschmecker.
Khao Piak Sen, die dampfende laotische Nudelsuppe, weckt den Appetit mit ihrem herzhaften Duft. Wenige Schritte weiter brutzeln Fleischspieße über glühenden Kohlen. Mok Pa – in Bananenblättern gedämpfter Fisch mit aromatischen Kräutern – gehört genauso dazu wie Laap, der pikant-frische Hackfleischsalat mit Minze und Limette. Den Abschluss bildet ein eiskalter Frucht-Smoothie, der in der tropischen Nacht für süße Erfrischung sorgt.
Wir setzen uns auf eine Bank an der Promenade und lassen den Abend entspannt ausklingen.

Mekong Ufer ©Vietnam Tours Leverkusen

Ein Ort für alle Sinne
Der Nachtmarkt ist mehr als nur ein Ort des Handels – er ist ein lebendiges Spiegelbild der laotischen Kultur und Gesellschaft. Einheimische genießen ihren Feierabend, tauschen Neuigkeiten aus und stöbern nach Schnäppchen. Touristen aus aller Welt tauchen ein in das bunte Treiben, bestaunen die Vielfalt der Angebote und lassen sich von der herzlichen, entspannten Atmosphäre und den sanften Klängen traditioneller Musik verzaubern.

Nachtmarkt Vientiane Schal©Vietnam Tours Leverkusen

Und die Seidenschals?
*Ach ja, die Seidenschals… Im heimischen Licht leuchten sie vielleicht nicht mehr ganz so magisch wie auf dem Nachtmarkt in Vientiane. Aber das bleibt mein kleines Geheimnis. Fragt mich einfach.

Alle wollen nach Sapa – Ein Kurztrip in die Berge

Sapa Cooking ©Vietnam Tours Leverkusen

Nach einem letzten Abendessen am Hoan-Kiem-See bringt uns der Nachtzug in den Norden Vietnams. Die frische Bergluft und die Aussicht von der Ecolodge auf die Reisterrassen bilden einen wohltuenden Kontrast zum Trubel Hanois. Ein Highlight ist das Cat Cat Village mit Wasserfällen, Trachten und dem traditionellen Handwerk. Ein Kochkurs mit den Sapa Sisters bietet authentische Einblicke in die regionale Küche. Ein weiteres Highlight ist die Seilbahnfahrt auf den 3.993 Meter hohen Fansipan, von wo aus sich grandiose Ausblicke auf Landschaft, Kultur und das Leben der Bergvölker bieten. – von Christoph Waldhauer

Hanoi – Abschied am See
Vor der Abreise genieße ich ein letztes Dinner im Cau Go Vietnamese Cuisine mit Blick auf den Hoan-Kiem-See und den Ngoc Son Tempel. Die Spezialitäten aus Zentralvietnam sind ein Genuss. Am Nebentisch fällt der Name „Sapa Sisters“ – kein vietnamesischer Rap, sondern ein Frauenkollektiv aus Sapa, das Trekkingtouren anbietet.Und wer mehr über die ethnische Vielfalt Vietnams erfahren möchte, sollte unbedingt das Ethnologische Museum besuchen. Es liegt zwar außerhalb, lohnt sich aber sehr.

Hoan Kiem See©Vietnam Tours Leverkusen

Mit dem Nachtzug in den Norden
Am späten Abend startet der Chapa Express Train (früh buchen!) Richtung Sapa. Die Lichter Hanois verschwinden, während der Zug in die Berge rollt. In der gemütlichen Kabine wiegt mich das Rattern der Räder in den Schlaf – begleitet von Gedanken an Nebel, Berge und Reisterrassen.

ChapaExpress©ChapaTrain Cab

Ankunft im Nebelmeer
Noch vor Sonnenaufgang erreicht der Zug Lao Cai. Die kühle Luft und die nebelverhangenen Hänge auf dem Weg nach Sapa sorgen für echtes Bergfeeling. Die Stadt wirkt wie ein stilles Versprechen zwischen Wolken und Pinien und Moderne – und selbst hier gibt’s 4G-Empfang.

Sapa City©Vietnam Tours Leverkusen

Wohnen mit Weitblick
Meine Unterkunft ist die Ecolodge etwas außerhalb von Sapa. Holz, Stein und klare Linien bestimmen das Bild – schlicht, stilvoll und nachhaltig. Die Aussicht auf die grünen Terrassenfelder im Morgenlicht macht das Ankommen leicht.

Sapa ChapaExpress©Vietam Tours Leverkusen

Cat Cat Village – Farben und Handwerk
Am Nachmittag steht das Cat Cat Village auf dem Programm. Wasserfälle, bunte Trachten, Handwerkskunst und lachende Kinder prägen das Dorf. Eine handgewebte Kappe wandert als Souvenir in meinen Rucksack.

Sapa Village@Vietnam Tours Leverkusen

Abendessen mit Aussicht
Zum Abend gibt es Pho mit Bergkräutern und ein Glas Maiswein. Draußen legt sich der Nebel wie ein Vorhang über das Tal – ein stimmungsvoller Abschluss des Tages.

Sapa Abend Nebel©Vietnam Tours Leverkusen

Fansipan – Über den Wolken
Am nächsten Morgen bringt mich die Seilbahn auf den Fansipan, das Dach Indochinas. Oben erwarten mich Tempel, Statuen und eine grandiose Aussicht. Die letzten Meter gehe ich zu Fuß, um die Bergluft richtig zu genießen.

Sapa Bergspitze©vietnam Tours Leverkusen

Entspannung und Abschied
Zurück in der Lodge gönne ich mir ein Dao-Kräuterbad. Am letzten Tag liegt Nebel über den Reisterrassen, während ich beim Frühstück die Aussicht genieße.

Wasserbüffel©Vietnam Tours Leverkusen

Marktbesuch & Kochkurs mit den Sapa Sisters
Auf dem Markt treffe ich die Sapa Sisters, die nicht nur Trekking-, sondern auch Kochkurse anbieten. Gemeinsam kaufen wir ein, probieren und feilschen, bevor wir in einer offenen Holzküche am Berghang traditionelle Gerichte zubereiten – einfach, aromatisch und echt.

Street Food©Vietam Tours Leverkusen

Rückreise und Ausblick
Am Abend bringt mich ein Fahrer zum Bahnhof. Die Berge verschwinden im Dämmerlicht. Wer tiefer eintauchen will, kann mehrtägige Trekkingtouren mit Übernachtungen in abgelegenen Dörfern unternehmen – geführt von Frauen der Hmong oder Dao.

VIPService CapaExpress

Fragt mich einfach!

ChapaExpress©ChapaTrain

Die himmlischen Nymphen erwachen: Eine Reise in die Welt des Apsara-Tanzes in Siem Reap

Mit Genehmigung des Apsara Theatre Siem Reap

Der Apsara-Tanz in Siem Reap ist eine faszinierende traditionelle Tanzform, die himmlische Nymphen und alte Mythen lebendig werden lässt. Mit präzisen Bewegungen, symbolischer Gestik und begleitender traditioneller Musik gewärt die Aufführung einen tiefen Einblick in das kulturelle Erbe Kambodschas und bleibt dem geneigten Besucher als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung. – von Christoph Waldhauer

Die Frage nach dem Apsara-Tanz
„Ja, das Programm ist jetzt perfekt! Genau so hatten wir es uns vorgestellt. Erst Vietnam und zum Abschluss noch einen Abstecher von Saigon nach Siem Reap in Kambodscha. Moment! Da ist noch eine Frage meines Mannes auf meinem Zettel. Was ist mit diesem Tanztheater an einem Abend in Siem Reap? Muss man das gesehen haben oder was meinen Sie?“ Diese Frage, ob man diesen Abend auslassen kann, wird mir manchmal gestellt. Weglassen fände ich wirklich schade! Gönnen Sie sich diese Auszeit, genießen Sie dabei ein wirklich gutes Essen – und lassen Sie sich verzaubern. Im wunderschönen Apsara Theater in Siem Reap. Hier ein kurzer Bericht.

Banteay-Srei©Vietnam Tours Leverkusen

Atmosphäre im Apsara Theater
Gedämpftes Licht, der Duft von Räucherwerk liegt in der Luft. Dann betritt sie die Bühne – eine Verkörperung von Anmut, die dich sofort in ihren Bann zieht. Es ist keine gewöhnliche Tanzdarbietung, sondern eine Reise in die Welt der Apsaras – der himmlischen Nymphen.

Apsara Theatre Theatre-Bühne – Mit Genehmigung des Apsara Theatre

Die Tänzerin als Verkörperung der Apsara
Die Tänzerin, geschmückt mit prachtvollen Seidenstoffen, die in Gold und Silber schimmern, scheint einer Tempelzeichnung entsprungen. Jede Bewegung ist von innerer Ruhe durchdrungen und schafft eine fast meditative Atmosphäre. Der Schmuck – von der kunstvollen Kopfbedeckung bis zu den klingenden Armreifen – unterstreicht jede Geste und verstärkt ihr überirdisches Erscheinungsbild.

Apsara-Dancer – Mit Genehmigung des Apsara Theatre

Symbolik und Schönheit der Apsara
Oft trägt sie frische Blüten im Haar oder hält zarte Blütenblätter – Symbole natürlicher Schönheit und spiritueller Reinheit.

Apsara Dancer – Mit Genehmigung des Apsara Theatre

Die Sprache der Hände und der Körper
Doch es ist nicht nur das prunkvolle Äußere, das fesselt. Es sind ihre Hände, die sprechen. Durch ein komplexes Vokabular präziser Fingerhaltungen – sogenannte Mudras – erzählt sie Geschichten. Eine Fingerbewegung formt eine Blüte, eine andere deutet einen Baum an, wieder andere drücken Emotionen wie Liebe oder Ehrfurcht aus. Ihr Körper ist aufrecht, elegant, oft mit einer leichten Beugung im Oberkörper – eine ganz eigene Ästhetik. Die Füße gleiten sanft, rhythmisch über den Boden, fast schwebend. Und dann sind da ihre Augen – Fenster zur Seele der Geschichte, sie lenken den Blick und erwecken mythische Erzählungen zum Leben.

The Vegetarian – Mit Genehmigung des Apsara Theatre

Traditionelle Musik als Begleitung
Untermalt wird die Darbietung von traditionellen Klängen: das melodische Xylophon (Roneat Ek), die tiefen Schläge der Trommeln (Skor Thom), die melancholische Oboe (Sralai) und das feine Klingen der Zimbeln (Chhing) verschmelzen zu Musik, die die spirituelle Tiefe verstärkt.

Instrument Roneat Ek Mit Genehmigung des Apsara Theatre Theatre

Mythologie und Geschichten im Tanz
Oft entführen uns diese Tänze in die Welt hinduistischer Mythologie – Epen wie Ramayana und Mahabharata oder Legenden über Götter und Könige. Manchmal sind es symbolische Darstellungen von Natur, Liebe, Fruchtbarkeit oder spirituellen Konzepten. Die Erzählung, tief verwurzelt in alten Überlieferungen, wird durch Körpersprache lebendig.

Angkor Wat ©Vietnam Tours Leverkusen

Kraft, Präzision und Ausdruck
Die Langsamkeit und Präzision der Bewegungen erfordern immense Kraft und Flexibilität – wirken aber mühelos. Jede Geste ist wohlüberlegt und trägt zur Struktur des Tanzes bei. Die Mimik ist subtil, aber ausdrucksstark, die Augen lenken den Fokus und spiegeln die Welt der Apsara wider.

Siem Reap© Vietnam Tours Leverkusen

Mehr als Unterhaltung: Kulturelles Erbe
Eine Apsara-Tanzvorführung ist mehr als Unterhaltung. Es ist eine Begegnung mit kulturellem Erbe, eine Verbindung zur spirituellen Welt. Die Kombination aus visueller Pracht, anmutigen Bewegungen und tiefer Erzählung schafft ein Erlebnis, das lange nachwirkt und die Harmonie dieser Kunstform im Herzen verankert.

Apsara Theatre – Mit Genehmigung des Apsara Theatre

Spirituelle Melodien und Zeitlosigkeit
Die traditionellen Melodien sind atmosphärisch und meditativ – sie verstärken die spirituelle Dimension und verbinden Vergangenheit mit Gegenwart. Fragt mich einfach!

Immer wieder ein Erlebnis – zwei Tage auf dem Mekong

Sonnenaufgang auf dem Mekong ©Vietnam Tours Leverkusen

Die zweitägige Reise von Saigon ins Mekong-Delta ist ein absolutes Muss. Hier geht die urbane Skyline in grüne Reisfelder und kleine Dörfer über. Während ich auf dem Mekong mit einem traditionellen Holzboot unterwegs bin, erlebe ich bei einem Ausflug zu einem versteckten Dorf exotische Genüsse und besondere Momente, wie den wunderbaren Sonnenaufgang über dem Mekong. Die Reise endet in Can Tho mit einem Besuch des schwimmenden Marktes von Cai Rang. – von Christoph Waldhauer

Vorfreude auf den Mekong
Saigon. In Gedanken bin ich schon auf dem Mekong, der mich durch ein endlos scheinendes grünes Delta trägt, wo Zeit und Strömung eins zu werden scheinen. Das Auto wartet vor dem Hotel in Saigon und die Fahrt ins Mekong-Delta verläuft ruhig und gut klimatisiert. Mir fällt auf, dass einige Straßen richtig unter Wasser stehen. Das ist normal, erfahre ich. Wie überall, wurde viel gebaut und viel Boden mit Beton versiegelt. Und der Regen wird in der Menge nicht weniger, eher mehr. Dafür ist die Kanalisation aber nicht gebaut.

Saigon ©Vietnam Tours Leverkusen

Vom Großstadttrubel ins grüne Delta
Die Skyline Saigons weicht Reisfeldern, kleinen Dörfern und Wasserbüffeln. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir den Anleger in Cai Be. Unser Schiff, ein elegantes Holzboot mit kolonialem Flair, liegt bereit.

Markt in Saigon ©Vietnam Tours Leverkusen

Willkommen an Bord: Sicherheit und Erinnerungen
Beim Einchecken gibt es ein kühles Tuch und süßen Mangosaft. Der Kapitän und seine Crew begrüßen uns. Wir erhalten eine Sicherheitseinweisung. Dabei werden die wichtigsten Verhaltensregeln, das Anlegen der Rettungsweste und die Fluchtwege erklärt. Das erinnert mich an eine frühere Flusskreuzfahrt auf dem Mekong, als ich einen nächtlichen Alarm in meiner wunderbaren Kabine völlig verschlief. Durch eine Rauchentwicklung am Ufer, an dem wir über Nacht ankerten, wurden die Rauchmelder an Bord ausgelöst und alle außer mir standen im Dunkeln mit ihren Schwimmwesten brav an der Reling. Sie wurden dann schnell wieder in ihre Kojen geschickt und mein Fehlen wurde gar nicht bemerkt. Das kann passieren.

Pier im Mekong-Delta ©Vietnam Tours Leverkusen

Erste Eindrücke auf dem Fluss
Dann werden die Taue gelöst. Das Boot gleitet vorbei an Hunderten von Booten aller Art, schwimmenden Häusern, schwimmenden Bäumen und Fischfarmen. Später fahren wir mit einem kleinen Sampan in ein abgelegenes Dorf, wo uns eine Familie ihren Garten mit duftenden Kräutern und tropischen Früchten zeigt.

Unterwegs auf dem Mekong ©Vietnam Tours Leverkusen

Dorfbesuch und kulinarische Entdeckungen
Auf viel zu kleinen magentafarbenen Plastikstühlen (die perfekte Komplementärfarbe zu diesem unglaublichen Grün der Vegetation) probiere ich köstliche selbstgemachte Süßigkeiten wie frische tropische Früchte wie Ananas oder Mango mit Chili-Salz oder eben Kokosbonbons, von denen ich gerne etwas mitnehme. Das Licht scheint hier fast unwirklich. Wie in einem Traum.

Haus im Mekong-Delta ©Vietnam Tours Leverkusen

Abendstimmung und neue Bekanntschaften
Zurück an Bord erwartet uns ein Abendessen an Deck: Fisch in Tonkruste, karamellisierter Schweinebauch, frisches Gemüse. Die Sonne versinkt hinter der undurchdringlichen Vegetation, der Fluss leuchtet golden. Die Nacht kommt leise, begleitet vom Zirpen der Grillen und dem Plätschern des Wassers. Ich sitze noch eine Weile an der kleinen Bar, trinke ein Tiger und unterhalte mich mit einem Mitreisenden aus den Niederlanden, der mir von seinem Lieblingsclub in Saigon erzählt, „The Observatory“, eine Top-Adresse in der Szene für elektronische Musik und Underground-Feeling. Er ist Expat in Vietnam. Wenn er das Underground-Feeling über hat, aber auch der Stress zu groß wird, gönnt er sich als Kontrastprogramm eine Tour auf dem Mekong. Oder für ein paar Tage rüber nach Phu Quoc. Zum entschleunigen.

Abendstimmung auf der Cruise im Mekong-Delta ©Vietnam Tours Leverkusen

Saigons Nachtleben und Entschleunigung
Wenn ich wieder in Saigon bin, schaue ich mir den Club mal an. Versprochen. Der liegt direkt im District 1, genauer gesagt im Twins Tower.

Morgenzauber auf dem Mekong
Noch vor Sonnenaufgang, ich konnte wunderbar in meiner Kanine schlafen, gleiten wir über den Fluss. Der Nebel liegt wie ein Schleier über dem Wasser, das erste Licht bricht durch die Wolken. Bei einer ersten Tasse Kaffee schaue ich gebannt und immer wieder fasziniert auf den Fluss. Tausende Fotos habe ich schon gemacht, um diesen Moment festzuhalten. Vergeblich. Man muss es wirklich mit eigenen Augen sehen. Einfach hinsetzen und auf der Netzhaut einbrennen. Unserem Mann aus den Niederlanden fällt das schwerer. Fluchend schaut er auf sein Handy. Der Empfang ist gut, der Kurs nicht. So richtig entspannen ist der Banker jetzt wohl gerade nicht.

Frühstück auf der Cruise im Mekong-Delta ©Vietnam Tours Leverkusen

Der schwimmende Markt von Cai Rang
In Can Tho erreichen wir den berühmten schwimmenden Markt von Cai Rang. Er ist immer noch einer der lebhaftesten und größten schwimmenden Märkte im Mekong-Delta, der täglich von zahlreichen Händlern und Besuchern belebt wird. Boote voller tropischer Früchte, Händler preisen ihre Ware an, das geschäftige Treiben auf dem Wasser fasziniert. Man muss nichts machen, auch nichts kaufen, einfach nur zuschauen.

Cai Rang Floating Market ©Vietnam Tours Leverkusen

Abschied und Nachklang einer besonderen Reise
Zurück in Can Tho. Ein letzter Spaziergang durch diese noch ursprünglich wirkende Stadt, und nach dem Besuch einer Reisnudelfabrik und dem Kauf einer berühmten lokalen Fischsauce endet die Reise. Das Auto wartet für die klimatisierte Rückfahrt nach Saigon. Doch etwas bleibt – das Gefühl, dem Mekong wieder ein Stück näher gekommen zu sein. Als hätte er mir ein kleines Stück seiner Zeit geschenkt. Mir jedenfalls.
Ich verabschiede mich von dem Banker und erkundige mich nach seinem Befinden. Breites Grinsen. „Alles gut, alles im Fluss, wir sehen uns.“ Und den Clubbesitzer kenne er. Ich soll einfach nach ihm fragen. Falls ich da nicht reinkomme. Natürlich. Fragt mich einfach.

Reisnudelherstellung in Can Tho ©Vietnam Tours Leverkusen

Philippe Starck kommt nach Vietnam

Dieser Mann ist Geschichte

Philippe Starck, Foto: STARCK NETWORK, Paris

Philippe Starck schreibt Design-Geschichte. Ein rastloser Meister mit endlosem Output – Von der spacigen Zitronenpresse bis zum coolen Bathroom, von der Superyacht bis zur Raumkapsel und sonstigen Räumen mit jedem erdenklichen Verwendungszweck. Mit YOO Inspired by Starck sollen unter seiner kreativen Leitung demnächst auch in Vietnam Wohnträume entstehen.

Der Freigeist

Der 1949 in Paris geborene Andersdenker hat heute geltende Design-Standards in Sachen „Ikonischer Stil“ gesetzt. Die raketenähnliche Hand-Zitronenpresse Juicy Salif (1990 für Alessi) kennt jeder und auch der transparente Ghost Chair für die Firma Kartell ist heute Klassiker in den Esszimmern der Welt. Starcks Stil: unkonventionell und freigeistig.

Juicy-Salif, Saftpresse, Alessi, 1990 Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Louis Ghost Chair, 2002, Kartell Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Ein begabter Junge

Nach dem Studium an der École Camondo in Paris gewann der begabte junge „Kopf“ 1965 den Möbelwettbewerb „La Vilette“. In seinem Lebenslauf heißt es heute, dass „sich nach mehreren Jahren und vielen Prototypen später schließlich Erfolge einstellten“. 1971 wurde er künstlerischer Leiter im Studio Pierre Cardin.

Das „Café Costes“

Innenräume neu erfinden. Das wollte er. 1982: die Privaträume von François Mitterrand im Élysée-Palast. 1984 in Paris, das legendäre Café Costes beim Forum des Halles (geschlossen 1994). Die Hautevolée der französischen 80er-Glamourwelt kauerte hier beim Grand Créme in den runden Holz-Ledersesseln und noch heute verkaufen sich Einrichtungsgegenstände von dort zu Schwarzmarktpreisen als wahrhaftige Artefakte.

Portrait von Philippe Starck im Cafe Costes in Paris. Photography 10/11/84); Photo © Stephane Couturier/Artedia/Bridgeman Images

 

Ungewohnt

Damals wie heute, von den USA bis nach Japan, überall feiert man den originellen Franzosen, der sich einfach so über Festgefahrenheiten hinwegsetzt und dabei doch immer auf altbewährte Formen zurückgreift, gemischt mit Materialien aus komplett anderem Kontext. Ungewohnt und doch erwartet.

„Die Ethik des Weglassens“

Auch Alltagsgegenstände wie das Motorrad Motó 6.5 des Herstellers Aprilia, Armaturen- und Brausenkollektionen für Hans Grohe, Starck Eyes-Brillen für Alain Mikli, eine Schuhkollektion für Puma und eine Computermaus für Microsoft, die für Links- wie auch Rechtshänder geeignet ist.

KI…

Starcks Vorliebe für Stühle mündete bereits 2019 in dem Projekt des sogenannten „KI-Stuhls“. Ein Team des US-amerikanischen 3D-Software-Experten Autodesk und Philippe Stark schufen den – nach Angaben der Beteiligten – ersten „von künstlicher Intelligenz und Menschen gemeinsam entwickelten Stuhl“, den A.I.Chair.

A.I. Chair, Kartell, 2022 Foto: STARCK NETWORK, Pais

 

Hoteldesign

Seit seinen ersten Hoteldesigns in den 80ern schreibt Starck die Regeln der Hotelbranche neu. In den USA entwickelte er in den 2000er Jahren zusammen mit dem Unternehmer Sam Nazarian eine neue Kette von Luxushotels, die SLS, mit der festen Idee, die Designcodes einer ganzen Branche zu erneuern.

SLS Hotels

Die Lobby des Bazaar im SLS in Los Angeles ist heute ein beliebter Treffpunkt für tagsüber mit Restaurants, einer Feinschmecker-Patisserie und dem Concept Store Moss. Seit der Eröffnung des SLS Beverly Hills wurden den SLS Hotels mehr als 60 Auszeichnungen von Conde Nast Traveller, Wallpaper, The New York Times und The Los Angeles Times verliehen.

Art de Vivre und Babylon an der Côte d’Azur

Die Eröffnung des Lily of the Valley, bei La Croix Valmer im Jahr 2019 sorgte in der Design-Welt Europas für starken Wirbel. Die Architektur, vollständig von Starck entworfen, ist sowohl von kalifornischen Villen als auch von den Hängenden Gärten von Babylon inspiriert und sein originelles Konzept verbindet die französische individuelle Art de Vivre mit einem Wellness-Dorf.

Hotel LILY OF THE VALLEY, 2019 Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Hotel LILY OF THE VALLEY, 2019 Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Hotel LILY OF THE VALLEY, 2019 Foto: STARCK NETWORK, Paris

Emotionen wecken

Hotels und Resorts aus Starcks Kopf sind immer sofort Klassiker – Symbole der Eleganz und selbstbewusster Gastfreundschaft. Originelle Designs die Emotionen wecken und in denen man sich und gleichzeitig so einen Spirit der Aktualität findet. So auch das neugestaltete Fünf-Sterne-Hotel „La Reserve Eden au Lac“ am Zürichsee, eröffnet im Januar 2020.

Die Dachterasse des LA RESERVE EDEN AU LAC am Züricher See

Die Dachterasse des LA RESERVE EDEN AU LAC am Züricher See Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Zimmer des LA RESERVE EDEN AU LAC am Züricher See Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Restaurant des LA RESERVE EDEN AU LAC am Züricher See Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Den Alltag verbessern

„Design muss, in welcher Form auch immer, das Leben so vieler Menschen wie möglich verbessern, vor allem in einem Dienstleistungssektor, der so anspruchsvoll und voller komplizierter Standards ist wie das Gastgewerbe“.

Im Café Z.A. Foto: STARCK NETWORK

 

Wie im Film

„Die Hotels, die ich kreiere, sind wie ein Film mit mir als Regisseur. Ich stelle mir vor, wie die Menschen kommen und gehen, was sie erleben und was sie fühlen werden. Ich erfinde Geschichten, die der Liebe, dem Humor, der Poesie, der Zärtlichkeit, dem Surrealismus und der Kunst entstammen“, so definiert Starck seinen Arbeitsprozess.

Yoo

1999 gründete Starck geminsam mit dem Immobilienentwickler John Hitchcox die Marke YOO, die heute mit über 85 Projekten nach mehr als 20 Jahren Wachstum eine der bekanntesten Wohn- und Hoteldesign-Marken weltweit ist.

Das MOB House-Konzept

Anfang 2022 eröffnete das zweite MOB House im Herzen des Flohmarktviertels im Pariser Vorort Saint-Ouen. Sieht man links, wenn man mit dem Thalys rein fährt in die Stadt…

Fassade des MOB House im pariser Vorort St Ouen, 2022 Foto: STARCK NETWORK, Paris

Ein Hotelmodell mit 3-in-1-Zimmern, die für längere Aufenthalte konzipiert sind und Bett, Schreibtisch und Tagungsraum in einem kombiniert. 100 Zimmer, eine Bio-Brasserie, ein Landschaftsgarten, Aussenpool und Fitnessraum. Die Wiederentdeckung Frankreichs als Reiseziel mit sozialer Ökologie als Leitprinzip.

Zimmer im MOB House im pariser Vorort St Ouen, 2022 Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Bad in einer Wohnung des MOB House im pariser Vorort St Ouen, 2022 Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

Nun: Vietnam

Mehrer Faktoren tragen zur Attraktivität Vietnams bei: Die Wirtschaft des Landes wuchs 2019 um 6,8 Prozent, schneller als die Chinas, und es wird erwartet, dass die vietnamesische Mittelschicht in den nächsten Jahren ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachen wird.

Mittelschicht Vietnam 2023

Mittelschicht Vietnam Foto: WALDHAUER

 

Dynamische Wirtschaftsentwicklung

Laut Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zählt Vietnam zu den aufstrebenden Schwellenländern⁠ und zu den wirtschaftlich dynamischsten Ländern Asiens. Gut für den einheimischen Immobiliensektor, da wohlhabende Vietnamesen dann auch nach stilvollen neuen Investitionsmöglichkeiten suchen.

„Die Dinge aufmischen“

Seit der Eröffnung seines ersten südostasiatischen Büros in Bangkok ist YOO in der Lage, die steigende Nachfrage nach hochwertigen Markenimmobilien in Vietnam zu bedienen. „Wir wollen die Dinge ein wenig aufmischen. Wir glauben nicht an Residenzen oder Hotelzimmer – wir glauben an erstaunliche Räume. „Neben Philippe Starck wird Yoo mit dem kreativen Flair von Stardesignern wie Marcel Wanders, Jade Jagger, Steve Leung und Susanne Khan, mit den führenden Bauträgern Vietnams zusammenarbeiten.

Das Projekt:

Eine Kollektion künstlerischer Villen in der Hollywood Hills-Subdivision von MerryLand Quy Nhon soll das bedeutendste „Markenresidenz-Projekt“ seiner Zeit werden.

Wir sind gespannt und bleiben natürlich dran!

Olympischer Hals-Taler

Nun, der Meister des Schlichtseins hat selbstverständlich auch hier seine Hand im Spiel gehabt: Paris 2024!

Medaillengewinner stiegen bei den Olympischen Spielen mit einem Starck um den Hals vom Treppchen, denn ER hat natürlich die begehrten dicken Taler für das Mega-Event entworfen.

Wertigkeit pur: Die Goldmedaillen der Olympischen Spiele 2024 Foto: STARCK NETWORK, Paris

 

 

 

 

 

 

 

Quellen: Wikipedia France, Floornature Architecture and Surfaces, Axor, Alessi, Kartell, Grohe, Puma, Baccarat

Photos: Starck Network, Paris, Bridgeman Images London, Archiv: Waldhauer

 

Daysia

Das Magazin bei Vietnam Tours

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