Überfall am Pool – Search and Destroy und der Bodycount

Pool©Vietnam Tours Leverkusen.

Manchmal begegnen einem mitten im Urlaub wirklich surreal wirkende Szenen. Ein Nachmittag am Pool wird zur Bühne für eine bizarre Mischung aus Idylle, Kriegsspiel und historischem Echo. – von Christoph Waldhauer

Ein friedlicher Poolnachmittag

Hoi An. Es ist einer dieser perfekten Nachmittage, an denen man nach einem Ausflug (My Son, davon ein andermal) in sein gut gekühltes Hotelzimmer zurückkehrt und beschließt, noch etwas Zeit am Pool zu verbringen. Er liegt schon halb im Schatten. Die Akustik eines solchen Pools kann anstrengend sein. Nicht heute. Licht, Temperatur und meine Mitliegenden sind perfekt. Leise Gespräche, Zeitungsrascheln. Kontrollierte, langsame Schwimmbewegungen werden vom Geräusch der Eiswürfel im Glas untermalt. Ich schließe die Augen. Entspannung pur.

Drink©Vietnam Tours Leverkusen

Der Angriff beginnt

SPLASH! Ich reiße die Augen auf. Wieder ein SPLAAASH. Zwei völlig unkontrollierte Arschbomben. In meinem Nachmittagspool. Es folgt das Geräusch von Wasser spritzenden Pumpguns. „Liam, damn it, do I really have to say this again? – You will never finish your brother like this! S&D! Search and Destroy. And when you hit him, you call in air support and they do the rest.“ Brits in action!

Arschbombe©Vietnam Tours Leverkusen.

Krieg im Spielmodus

Liams Vater spricht einen kryptischen Befehl in seine rechte Hand, die zu einem imaginären Funkgerät geformt ist. Die Luftunterstützung weiß nun Bescheid. Dabei schaut er tatsächlich in den wolkenlosen Himmel. Großes Kino. Liams Bruder möchte jetzt aber wieder raus aus dem Pool und mit seinen Soldaten spielen. Am Beckenrand. „No, Son. You are not finished yet.“ Seine Mutter, die entspannt im Liegestuhl liegt und in einer Zeitung blättert, sagt, ohne aufzublicken: „Better listen to your father.“

ASoldaten©Vietnam Tours Leverkusen

Der Rückzug

Ich bemerke aus dem Augenwinkel erste Absetz-Bewegungen unter meinen Mitliegenden. Dann kommt der erlösende Befehl. „Ok Soldiers, come out of the water, we’re going for lunch.“ „Geschlossener Abmarsch.“ Eine am Pool vergessene Pumpgun verheißt nichts Gutes. Schnell ein prüfender Blick auf die Uhr. Ich könnte eigentlich auch mal vormittags an den Pool.

Pumpgun©Vietnam Tours Leverkusen

Was bedeutet S&D?

Search and Destroy, kurz S&D, ist eine militärische Strategie, die unter anderem aus dem Vietnamkrieg bekannt ist. Dabei dringen Bodentruppen in feindliches Gebiet ein, lokalisieren und eliminieren den Feind und ziehen sich dann schnell wieder zurück.

Search and Destroy©Vietnam Tours Leverkusen

Die Logik des Bodycounts

Wichtig ist dann der Bodycount. Das bedeutete, dass jeder Kompanie eine Quote vorgegeben wurde, wie viele Leichen mutmaßlicher Vietcong sie zu bringen hatten. Da Geländegewinne meist nicht als Erfolg verbucht werden konnten, wurde die Zahl der getöteten Vietnamesen angegeben. Einschließlich der Zivilbevölkerung, die natürlich ein viel leichteres Ziel war. Gerechnet als getötete Soldaten. Fragt mich einfach!

Der Anruf

Telefon Privat ©Vietnam Tours Leverkusen

Mit einem Anruf öffnet sich plötzlich die Tür zu einem dunklen Kapitel der Geschichte: Dien Bien Phu. Was als vermeintliche Reiseanfrage beginnt, wird zur Spurensuche des Angerufenen. – von Christoph Waldhauer

Eines Tages klingelte das Telefon. Eine unbekannte Nummer. Zögernd nahm ich ab.
„Machen Sie auch Dien Bien Phu?“ Diese kurze Frage hing in der Luft, ohne einleitende Worte. Ein Moment der Verwirrung wich einer professionellen Neugier.
„Natürlich“, antwortete ich, „wenn Sie Dien Bien Phu in Vietnam meinen, bieten wir Reisen dorthin an.“

Ich muss da hin

Am anderen Ende der Leitung folgte eine kurze Stille, dann die scheinbar dringliche Feststellung:
„Ich muss da hin.“
Die Entschlossenheit in seiner Stimme ließ mich aufhorchen. Der Vater, so erzählte er, sei dort gefallen, in Dien Bien Phu. Er wusste nicht einmal, ob es ein Grab gab, einen Ort der Erinnerung.

Das obligatorische Schwarz-Weiß-Bild

Seinen Vater hatte er nie kennengelernt. Er kannte ihn nur von dem obligatorischen Schwarz-Weiß-Bild in Wehrmachtsuniform, das nach Kriegsende ebenso wie bei so vielen anderen Familien auf der Kommode stand. Damit er wenigstens ein Bild seines Vaters hatte. Falls er doch noch eines Tages nach Hause käme. Irgendwann stand es nicht mehr dort. Sein neuer Vater mochte es nicht.

Foto Privat©Vietnam Tours Leverkusen

Der Auslöser

Nun erzählte der Anrufer von einer kürzlich gesehenen Dokumentation über die Schlacht von Dien Bien Phu. Es waren Bilder erbitterter Kämpfe an einem fernen Ort. Diese Bilder ließen ihn nicht mehr los. Schließlich war es auch ein Teil seiner eigenen Vergangenheit.

Ein stummer Zeuge

Die Familie besaß nur diesen einen Brief, eine knappe Nachricht über den Tod „für Frankreich“ im Jahr 1954 in Dien Bien Phu als französischer Fremdenlegionär. Manche Familien wollten den Vermerk „Gestorben für Frankreich“ abändern. Sie wollten ihn in „Gestorben auf dem Feld der Ehre“ ändern.

Es wurde beharrlich geschwiegen

Es war ein Tabuthema in der Familie und ein unbewältigtes Trauma. Nur er war noch am Leben. Seine Mutter war schon vor langer Zeit gestorben. Sie hatte zu des Vaters  Zeit in der Fremdenlegion beharrlich geschwiegen. Dieser Brief war alles, was ihm blieb – ein stummer Zeuge seiner unverarbeiteten Vergangenheit.

Ich melde mich

„Hören Sie“, sagte er schließlich mit gefasster, aber belegter Stimme. „Ich werde darüber nachdenken und mich melden.“

Dann legte er auf. Ich hörte nie mehr von ihm.

Die Fremdenlegion in Indochina

Die Fremdenlegion in Indochina – ein düsteres Kapitel. In Indochina führten diese Einheiten erbitterte Kämpfe gegen die Viet Minh (eine nationalistische und kommunistisch geführte Unabhängigkeitsbewegung) – oft unter extremen Bedingungen und schlecht ausgerüstet. Sie kämpften in einem Krieg, dessen Ziel und Legitimation immer stärker hinterfragt wurden. Die Legionäre kämpften für ein Kolonialreich, das sich im Zerfall befand. Viele von ihnen überlebten den Krieg nicht.

Französische Soldaten Schlacht bei Dien Bien Phu©Vietnam Tours Leverkusen

Deutsche Fremdenlegionäre
Bekannt ist, dass nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu 35.000 ehemalige Wehrmacht- und Waffen-SS-Angehörige in die Legion eintraten – oft auf der Suche nach einer neuen Identität oder der Flucht vor ihrer Vergangenheit und begangenen Verbrechen.

Buschmüller

Auch in Afrika waren Sie im Einsatz. Berüchtigt unter dem Spitznamen „Buschmüller“. Der Name stand für Härte, gnadenlose Kampfführung sowie ein oft rücksichts- und erbarmungsloses Vorgehen gegenüber Aufständischen. Diese „Buschmüllers“, die überlebten und nach ihrer Zeit in der Legion in die Zivilgesellschaft entlassen wurden, kehrten auch in die noch junge bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft zurück. Es waren und wurden auch Väter.

Foto Privat -Fremdenlegionäre 1954©Vietnam Tours Leverkusen

Vietnam – Die Schlacht von Dien Bien Phu

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte Frankreich, seine Kolonialherrschaft in Indochina wiederherzustellen, stieß dabei jedoch auf den starken Widerstand der vietnamesischen Unabhängigkeitsbewegung. Die kommunistisch geführten Viet Minh führten einen Guerillakrieg.Die Schlacht von Dien Bien Phu (13. März bis 7. Mai 1954) war eine entscheidende Auseinandersetzung des Ersten Indochinakrieges, nahe der heutigen vietnamesischen Stadt.
Französische Streitkräfte unterlagen den entschlossenen Viet Minh-Rebellen (Rebellen aus französischer Sicht) unter General Vo Nguyen Giap.

Viet Minh©Vietnam Tours Leverkusen

Umgebung von Dien Bien Phu ©Vietnam Tours Leverkusen

Die Belagerung

Um die Viet Minh zur offenen Feldschlacht zu zwingen, errichteten die Franzosen in Dien Bien Phu neun Hauptstützpunkte mit wohlklingenden Frauennamen wie Anne-Marie oder Gabrielle. Doch General Giap überraschte sie mit einer Belagerungstaktik: Er ließ unter enormen Anstrengungen schwere Artillerie auf die umliegenden Hügel bringen und nahm die französischen Stellungen gezielt unter Beschuss.

Kapitulation

Die 56-tägige Belagerung schnitt die französischen Truppen vom Nachschub ab. Trotz amerikanischer Luftunterstützung gelang der Durchbruch nicht.
Am 7. Mai 1954 kapitulierten die geschlagenen Franzosen.

Viet Minh©Vietnam Tours Leverkusen

Gefallene

7.000 bis über 10.000 vietnamesische Soldaten (Viet Minh) und 2.500 französische Soldaten, darunter mehrere Hundert Fremdenlegionäre.

Die Viet Minh erlitten zwar deutlich höhere Verluste, kämpften jedoch mit enormem Durchhaltevermögen und unter schwierigen Bedingungen – teils ohne ausreichende medizinische Versorgung.

Die Franzosen, einschließlich der Fremdenlegion, waren zwar besser bewaffnet, jedoch strategisch unterlegen. Sie waren eingekesselt und zunehmend isoliert. Die moralische Belastung war enorm und die Kapitulation letztlich unvermeidlich.

Französisches Mahnmal Dien Bien Phu – Privat ©Vietnam Tours Leverkusen

Das Ende einer Kolonialmacht

Die Niederlage in Dien Bien Phu beendete die französische Kolonialherrschaft in Indochina. Die Genfer Konferenzen teilten Vietnam und entließen Laos und Kambodscha in die Unabhängigkeit.

Tunnel Eingang Dien Bien Phu©Vietnam Tours Leverkusen

Die Folgekriege

Zu den Konflikten zählen der Laotische Bürgerkrieg, der Kambodschanische Bürgerkrieg, der Vietnamkrieg, der Kambodschanisch-Vietnamesische Krieg und der Chinesisch-Vietnamesische Krieg. Nicht zu vergessen ist der Koreakrieg, der vom 25. Juni 1950 bis zum 27. Juli 1953 stattfand. In diesem Stellvertreterkrieg standen sich die USA und China bzw. die Sowjetunion gegenüber.

Propagandaplakat©Vietnam Tours Leverkusen

Welle der Ermutigung

Die vietnamesische Teilung führte zum Vietnamkrieg mit US-Beteiligung. Diese symbolträchtige Niederlage löste international eine Welle der Ermutigung aus – besonders in Afrika, dem Nahen Osten und weiteren Teilen Asiens, wo ähnliche antikoloniale Bewegungen bereits gärten.

Dien Bien Phu ©Vietnam Tours Leverkusen

Dien Bien Phu heute

Dien Bien Phu ist heute eine ruhige und geschichtsträchtige Stadt. Sie hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und ist vor allem durch ihre Rolle im Vietnamkrieg und in der Kolonialgeschichte bedeutend. Museen, Gedenkstätten und ehemalige Schlachtfelder sind die Hauptattraktionen. Besucher aus dem In- und Ausland kommen hierher, um sie zu besichtigen.

Lotus Teich©Vietnam Tours Leverkusen

Mehr als Geschichte
Die Geschichte von der Schlacht bei Dien Bien Phu ist auch eine Geschichte individueller Schicksale, verlorener Väter, der Sprachlosigkeit und der Suche nach Identität.

Ich hoffe, dieser Sohn hat seinen Frieden gefunden – vielleicht eines Tages an diesem fernen Ort. Auch ohne meine Unterstützung.

Richtung Süden: Eine Reise von Hanoi nach Mai Chau und Ninh Binh

Dorf im Mai Chau-Tal©Vietnam Tours Leverkusen

Um dem liebenswerten Chaos Hanois zu entfliehen, reise ich für einige Tage in Richtung Süden. Mit privatem Fahrer und Guide besuche ich das malerische Mai-Chau-Tal mit seinen sanften Hügeln, traditionellen Dörfern ethnischer Minderheiten und den charakteristischen Reisfeldern. Anschließend geht es weiter nach Ninh Binh/Tam Coc, wo die „Trockene Halongbucht“ mit ihren aus Reisfeldern und Flüssen aufragenden Kalksteinfelsen beeindruckt. Dort erwarten mich eine Fahrt mit dem Sampan zu den „Drei Grotten“ und ein Besuch der Bich-Dong-Pagode – wunderbar! – von Christoph Waldhauer

Ankunft im Tal der Weißen Thai

Von Hanoi starteten wir zu unserer dreistündige Fahrt nach Mai Chau. Unser Fahrer navigierte uns durch malerische Reisfelder und malerische Dörfer, während mir Tri, mein gebuchter Guide, Einblicke in die Geschichte der Weißen Thai, die vor etwa 700 Jahren aus Südchina in die Region kamen, vermittelt. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Vor allem, weil ich so viele Fragen stellen darf. Gegen Mittag erreichten wir die atemberaubend gelegene Mai Chau Ecolodge, die sich perfekt in die Natur einfügt. Immer eine gute Wahl.

Mai Chau Ecolodge ©Mai Chau Ecolodge

Mit dem Fahrrad zu den Wasserräder

Nach einem leichten Mittagessen im Orchid Restaurant (Natürlich Mountain View!) erkundeten wir am Nachmittag das Tal der Weißen Thai mit dem Fahrrad. Unser Guide zeigte uns die traditionellen Wasserräder – faszinierende Bambuskonstruktionen, die zur Bewässerung der Reisfelder dienen. Der Tag endete mit einem leckeren Abendessen in der Panorama Bar der Lodge, diesmal begleitet von einer authentischen und unterhaltsamen Tanzvorführung mit authentischer, folkloristische Musik der Thai-Minderheit.

Wasserräder©Vietnam Tours Leverkusen

Dorfleben in Mai Chau erleben

Am nächsten Morgen geht es nochmal aufs Rad, um die umliegenden Dörfer Lac Village und Pom Coong Village zu besuchen. Die beiden Dörfer, geprägt von traditionellen Stelzenhäusern, lokalem Kunsthandwerk (Textilen und Silberschmuck) und köstlicher Küche, sind ein wirklich entspanntes und leicht zu erreichendes Ziel.

Thai Dorf©Vietnam Tours Leverkusen

Mo Luong Höhle und Thac Go Wasserfall – Natur pur erleben oder Option 3

Für den Nachmittag bieten sich zwei viel versprechende Optionen an.

Entweder erkunden wir die Mo Luong Höhle, mit ihren weitläufigen Kammern und den faszinierenden Stalaktiten und Stalagmiten.

Oder wir fahren zum Thac Go Wasserfall (manchmal auch Go Lao Wasserfall genannt). Hier rauscht das Wasser sanft über Felsen in klare Naturpools, umgeben von üppigem Grün. Es ist der perfekte Ort, um sich zu erfrischen und die Ruhe der Natur zu genießen.

Thac Go Lao-Wasserfall©Vietnam Tours Leverkusen

Option 3

Ich begebe mich in meinen Außenpool (hatte ich das letzte mal nicht) um mich von den großen Strapazen des Vormittages zu erholen und lasse mich dort bis zum Abendessen treiben (treiben ist etwas übertrieben) und genieße dabei den unglaublichen Ausblick.

Private Pool Mai Chau Ecolodge©Vietnam Tours Leverkusen

Ninh Binh: Wo die Berge aus Reisfeldern ragen – Die „Trockene Halong Bucht“

Heute geht es in südöstlicher Richtung weiter nach Ninh Binh durch friedliche Landschaften, Reisfelder und geht über in Kalksteinberge. Tri nutzte die Fahrt, um uns auf die bevorstehenden Wunder vorzubereiten. Gegen Mittag erreichten wir unser Hotel in Ninh Binh.

Gleiten durch Tam Coc

Nach dem Mittagessen geht es am Nachmittag mit dem absoluten Highlight weiter: einer Bootstour in Tam Coc. In einem Sampan-Boot gleiten wir durch Reisfelder und sehenswerten Höhlen. Die Landschaft ist noch imposanter als auf den meisten Fotos.

Stickereien und Getränke

Und ja! Während der Sampanfahrt bieten die Damen, die das Boot rudern, gerne hochwertige Stickereien und Getränke an. Sie leben davon. Wer keine Lust auf Stickereien hat, kauft einfach ein Getränk. Dann ist Ruhe und das Leben geht weiter.

Trockene Halongbucht@Vietnam Tours Leverkusen

Vergangenheit Gegenwart und Zukunft

Unser Guide (ich glaube er ist Buddhist) erläutert uns wärend der anschließenden Besichtigung des Bich Dong Pagodenkomplexes die Bedeutung der drei in Stein gehauenen Buddhas der Vergangenheit (Die Kontinuität des Dharma über die Zeit), der Gegenwart (Die Bedeutung des gegenwärtigen Moments und der aktuellen buddhistischen Praxis) und der Zukunft (Hoffnung und die zukünftige Verbreitung des Dharma) in der grünen Grotte. Die Aussicht über das weite, leuchtende Meer der Reisfelder, aus dem steinerne Dolomiten wachsen, ist mit nichts zu vergleichen. Achtung! Hier gilt noch kein Selfi-Verbot.

Tor zur Bich Dong Pagode in Ninh Binh@Vietnam Tours Leverkusen

Bich Dong Pagode in der Bich Dong Höhlen@Vietnam Tours Leverkusen

Wie geht es weiter?

Am nächsten Morgen gibt es zwei Optionen. Entweder geht es zurück nach Hanoi oder, wie in unseren Reiseangeboten beschrieben, weiter in die Halongbucht (die richtige) und dort eine Nacht auf einer Dschunke verbringen. Fragt mich einfach!

Bich Dong Pagode@Vietnam Tours Leverkusen

Nebel über dem Mekong – Mystik und Magie am Fluss

Luang Prabang Wat Tham Phou Si Luang Prabang©Vietnam Tours Leverkusen

Luang Prabang. Der Mekong, einer der bedeutendsten und längsten Flüsse Asiens, ist nicht nur eine Lebensader, sondern auch ein mystischer Ort. Wenn in den frühen Morgenstunden Nebelschwaden über dem Wasser tanzen und man mit dem Boot auf dem Strom unterwegs ist, spürt man sofort: Hier ist die Welt noch ein wenig magischer. So begann auch mein Tag in Luang Prabang – mit einer besonderen Mischung aus laotischer Tradition, spirituellen Erfahrungen und einer Prise britischer Frühstückskultur. – von Christoph Waldhauer

Luang Prabang Wat Xieng Thong©Vietnam Tours Leverkusen

Frühstück zwischen Ost und West

Heute kurzes Frühstück in meinem Hotel in Luang Prabang mit einer Schale Khao Piak Sen, die laotische Nudelsuppe. Und Toast mit englischer Orangenmarmelade. Yin und Yang. Oder nicht?

Luang Prabang© Vietnam Tours Leverkusen

Aufbruch ins Abenteuer: Mit dem Speedboot zu den Pak Ou Höhlen

In der Hotellobby wartet schon Jai, ein laotischer Guide, der mich heute begleitet. Ein kurzer Weg zum Bootssteg und schon sitzen wir im Speedboot, das uns auf dem Mekong von Luang Prabang zu den Pak Ou Höhlen bringen wird. Der Fluss ist noch in Nebel gehüllt und wir rasen flussabwärts. Die Helme sind Pflicht und gewöhnungsbedürftig. Erst kurz vor unserem Ziel lichtet sich der Nebel und man sieht die steilen Kalksteinfelsen, die sich über den Mekong und den Nam Ou Fluss erheben.

Laos Mekong © Vietnam Tours Leverkusen

PakOuCaves View © Vietnam Tours Leverkusen

Ankunft an einem heiligen Ort

Wir legen an und sind nun an einer der wichtigsten heiligen Stätten in Laos. Seit Jahrtausenden pilgern Buddhisten zu diesen Höhlen, beten und hinterlassen zum Dank ein Bildnis Buddhas. Rund 4000 Buddhastatuen aus allen Stilrichtungen und Epochen sollen zu sehen sein. Pac Ou besteht aus zwei Höhlentempeln, der unteren und der oberen Höhle. Etwa 10 Minuten Aufstieg zur oberen Höhle. Hier kommt meine Taschenlampe zum Einsatz. Jai zündet ganz entspannt in einem Ritual Räucherwerk an. Ob ich auch will? Ja klar. Hier herrscht eine Stimmung, wie man sie nur in einem buddhistischen Tempel erleben kann.

PakOuCaves © Vietnam Tours Leverkusen

Kleine Vögel, großes Karma

Später, beim späten Mittagessen ganz in der Nähe der Höhle, erzählt mir Jai die Geschichte von den Vögeln. Meist sind es Kinder, die für ein paar Kip kleine Vögel aus ihren Käfigen befreien. Ach, an diesem Ort einem Leben die Freiheit schenken. Was kann es Schöneres geben. Schafft das nicht gutes Karma (anderen Gutes tun)? Kurz nachdem der befreite Befreier gegangen ist, kehren die kleinen Vögelein freiwillig in ihr Gefängnis zurück. Das ist schon in Ordnung, sagt Jai. Du hast dich doch gut dabei gefühlt. Das Herz war viel leichter. Stimmt!

Zu befreiende Karma-Vögel©Vietnam Tours Leverkusen

Ein Tag voller Eindrücke und Leichtigkeit

Der Tag am Mekong, zwischen Nebel, Höhlen und kleinen Vögeln, hat gezeigt: Manchmal sind es die kleinen Gesten und Erlebnisse, die das Herz leichter machen. Und vielleicht ist das das größte Geschenk, das uns das Reisen geben kann. Fragt mich einfach.

Luang Prabang Wat Xieng Thong©Vietnam Tours Leverkusen

Esel auf dem heiligen Berg – Ein nicht nur spirituelles Abenteuer in Gujarat

 

VIDEO Esel auf dem Heiligen Berg©Vietnam Tours Leverkusen

Der heilige Berg Shatrunjaya im indischen Bundesstaat Gujarat ist ein bedeutendes spirituelles Zentrum des Jainismus. Über 3500 Stufen führen hinauf zu einem beeindruckenden Tempelkomplex, der seit rund 900 Jahren Pilger und Besucher aus aller Welt anzieht. Die Besteigung ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch ein einzigartiges Gemeinschaftserlebnis, das von Begegnungen, tierischen Helfern und faszinierenden Einblicken in die religiöse Welt der Jain geprägt wird. Am Ende bleibt offen, ob diese Erfahrung mein karmisches Konto etwas entlastet hat.  – von Christoph Waldhauer

Hotel in Palitana©Vietnam Tours Leverkusen

Gujarat der trockener Staat
Gujarat, ein noch touristisch unentdeckter Bundesstaat im Südwesten Indiens, überrascht gleich mehrfach: Alkoholische Getränke sind offiziell verboten (ob es an der Hotelbar wohl Ausnahmen gibt?), und die Ernährung ist überwiegend vegetarisch. Doch heute steht etwas ganz anderes auf dem Programm: Eine selbstauferlegte Bergbesteigung.

Ahmedabad 2©Vietnam Tours Leverkusen

Ahmedabad People©Vietnam Tours Leverkusen

Gujarat 1©Vietnam Tours Leverkusen

Gujarat©Vietnam Tours Leverkusen

Der heilige Berg Shatrunjaya
Von der Stadt Palitana aus führt mein Weg auf den heiligen Berg Shatrunjaya. Kein gewöhnlicher Berg, sondern ein spiritueller Ort, der seit rund 900 Jahren von einer festungsartigen Mauer und dem imposanten Tempelkomplex der Jain gekrönt wird. Dieses Zentrum religiöser Aktivitäten zieht nicht nur Jain-Anhänger an – Menschen aller Glaubensrichtungen kommen, um die spirituelle und kulturelle Bedeutung zu erleben.

Shatrunjaya Aufstieg©Vietnam Tours Leverkusen

Shatrunjaya Pilgerin Aufstieg©Vietnam Tours Leverkusen

Shatrunjaya Treppe© Vietnam Tours Leverkusen

3500 Stufen ins Glück
Der Weg zum Tempelkomplex führt über 3500 Stufen und etwa 600 Höhenmeter. Zum Vergleich: Der Kölner Dom hat „nur“ 533 Stufen – und dort gibt’s kein Karma-Bonus! Die Jain-Anhänger leben nach fünf Grundsätzen: Gewaltlosigkeit, Wahrheit, Nicht-Stehlen, Enthaltsamkeit und Besitzlosigkeit. Karma spielt eine zentrale Rolle und beeinflusst das Schicksal und die Wiedergeburten.

Shatrunjaya Aufstieg Ausruhen©Vietnam Tours Leverkusen

Gemeinschaft und Begegnungen auf dem Weg nach oben
Während ich stufenweise dem Gipfel entgegensteige (und mich Frage, wo meine Kopfbedeckung geblieben ist), wird mir klar: Der Aufstieg ist vor allem ein Gemeinschaftserlebnis. Familien plaudern fröhlich, und ich erfahre, dass man mindestens einmal im Jahr diese Pilgerreise machen sollte.

Pilgerinnen© Vietnam Tours Leverkusen

Aufmerksame Begleiter
Mit Beginn des Aufstiegs laufen zwei drahtige Männer neben mir her. Sie beobachten mich aufmerksam und warten geduldig, bis ich nicht mehr weitergehen will. Ich könnte in ihre geschulterte Sänfte steigen und mich tragen lassen, aber der Weg ist AUCH das Ziel. Plötzlich bleiben sie stehen und lassen mich weiterziehen. Ich habe nicht gezählt, bei welcher Treppenstufe das war.

Sänfte©Vietnam Tours Leverkusen

Esel als stille Helfer
Plötzlich begegnet mir eine Eselherde, die ohne menschliche Begleitung Wasser nach oben transportiert. Sie wirken so leichtfüßig, dass ich am liebsten mitlaufen würde. Doch mein Weg führt weiter nach oben, Schritt für Schritt.

Esel©Vietnam Tours Leverkusen

Oben angekommen: Panorama und Tempel
Nach zwei schweißtreibenden Stunden und mit leerer Trinkflasche erreiche ich endlich das Ziel. Das Panorama ist atemberaubend, bei klarem Wetter sieht man sogar das Meer. Über 800 Tempel, große und kleine, warten darauf, entdeckt zu werden. In einem Tempel beobachte ich fasziniert, wie eine Figur mehrfach unter Zimbelklängen geschmückt wird – ein Moment der Ruhe und Entspannung.

Marmorstatuen Jain©Vietnam Tours Leverkusen

Shatrunjaya Pilger©Vietnam Tours Leverkusen

Tempel Shatrunjaya 2©Vietnam Tours Leverkusen

Der Abstieg: Begegnungen und neue Perspektiven
Der Abstieg geht schneller. Ein junger Mann in weißer Kleidung überholt mich leichtfüßig. Er selbst kommt aus Bangalore und studiert dort am IIIT-B, arbeitet aber schon in der Firma seines Vaters. Seine Familie ist auch hier, aber sie gehen ihm zu langsam. Ich bin auch langsam, rufe ich. Macht nichts, er unterhält sich gerne auf Englisch. Seit er denken kann, macht seine Familie diese Reise jedes Jahr. Es sei auch wichtig, für den Erhalt des Tempels zu spenden. In den Jains India Trust. Seine Familie ist da sehr großzügig. Ob er auch schon mal mit der Sänfte…? Nein! Seine Eltern schon. Und noch in dieses durchaus kurzweilige Gespräch vertieft, komme ich wohlbehalten am Ausgangspunkt an. Meine Bergbesteigung hat mein Karma positiv beeinflusst. Ich hoffe es. Fragt mich einfach.

Shatrunjaya©Vietnam Tours Leverkusen1

 

Ich bin für zwei Tage in Hue: Eine Reise in die Geschichte Vietnams

Zitadelle von Hue©Vietnam Tours Leverkusen

In diesem Blogbeitrag geht es um zwei absolute Must-sees: die alte Kaiserstadt Hue in Vietnam und die geschichtsträchtige Demilitarisierte Zone (DMZ). Erfahren Sie etwas über die spirituelle Atmosphäre der Thien Mu Pagode, die Pracht kaiserlicher Grabmäler und die bewegenden Relikte des Vietnamkriegs. Sie erzählen von der Teilung und Wiedervereinigung des Landes. – von Christoph Waldhauer

Hue Zitadelle©Vietnam Tours Leverkusen

Der erste Tag in Hue, der ehemaligen Kaiserstadt Vietnams, begann mit einer entspannten Rikscha-Fahrt durch die charmanten, historischen Viertel. Schon bald tauchte ich in die reiche Geschichte und Spiritualität dieser faszinierenden Stadt ein.

Hue Zitadelle Tor©Vietnam Tours Leverkusen.

Zitadelle von Hue For Praing Only©Vietnam Tours Leverkusen

Zitadelle von Hue Gemächer©Vietnam Tours Leverkusen

Thien Mu Pagode und das Erbe von Thich Quang Duc
Besonders beeindruckend war der Besuch der Thien Mu Pagode und des dazugehörigen Klosters, die malerisch am Ufer des Parfümflusses liegen. Dieser spirituelle Ort ist nicht nur für seine Schönheit bekannt, sondern auch für seine tiefgreifende historische Bedeutung. Hier wurde der Grundstein für den dramatischen Protest des buddhistischen Mönchs Thich Quang Duc gelegt, der sich 1963 in Saigon selbst verbrannte. Seine Selbstverbrennung war ein ergreifender Akt des Widerstands gegen die Unterdrückung des Buddhismus im damaligen Südvietnam und erlangte weltweite Aufmerksamkeit. Der hellblaue Austin, mit dem er damals nach Saigon fuhr, ist noch heute dort ausgestellt – ein stilles Zeugnis eines mutigen Mannes.

Thien Mu Pagode©Vietnam Tours Leverkusen

Prachtvolle Kaisergräber und einzigartige Architektur
Am Nachmittag standen die prächtigen Kaisergräber von Tu Duc, Minh Mang und Khai Dinh auf dem Programm. Jedes Grabmal erzählt seine eigene Geschichte und beeindruckt mit individueller Architektur. Besonders faszinierend fand ich das Grab von Khai Dinh, das durch seine außergewöhnliche Bauweise hervorsticht. Hier verschmelzen westlicher Beton und traditionelle vietnamesische Kunst auf kreative Weise zu komplexen Formen und kunstvollen Verzierungen – ein wahrhaft einzigartiges Meisterwerk.

Khai Dinh Tomb©Vietnam Tours Leverkusen

Khai Dinh Grabmal Detail II©Vietnam Tours Leverkusen

Tu Duc Grabmal©Vietnam Tours Leverkusen

Bootsfahrt auf dem Parfümfluss
Den Abend ließ ich dann entspannt bei einer Bootsfahrt auf dem Parfümfluss ausklingen und genoss dabei den malerischen Sonnenuntergang, der die historische Kulisse in ein warmes Licht tauchte.

Parfumriver Anlegestelle©Vietnam Tours Leverkusen

Die DMZ: Eine Zeitreise in die Kriegsgeschichte Vietnams
Am zweiten Tag unserer Reise tauchten wir, auf Empfehlung unseres Reiseführers Tri, tief in die Geschichte des Vietnamkriegs ein und besuchten die DMZ (Demilitarisierte Zone).

Die DMZ: Eine Pufferzone mit verheerenden Folgen
Die DMZ wurde nach der Genfer Konferenz von 1954 als Pufferzone zwischen Nord- und Südvietnam eingerichtet. In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren war sie Schauplatz einiger der heftigsten Kämpfe des Krieges. Erst mit dem Fall Saigons im Jahr 1975 verlor die DMZ ihre militärische Bedeutung. Sie lag etwa am 17. Breitengrad und erstreckte sich von der laotischen Grenze bis zur Küste, wobei der Fluss Ben Hai die eigentliche Grenzlinie bildete.

Vietnam Tours Hien Luong Brücke 1974

Die Hien Luong Brücke: Symbol der Teilung und Wiedervereinigung
Nach einer etwa 1,5-stündigen Autofahrt von Hue erreichten wir die Hiền Lương Brücke über den Ben Hai Fluss. Vor der Teilung war sie eine wichtige Verkehrsader, doch während der Teilung wurde sie zum symbolträchtigen Ausdruck der Trennung – als einzige physische Verbindung zwischen Nord und Süd, streng bewacht und kontrolliert. Heute, nach der Wiedervereinigung im Jahr 1975, trägt sie den Beinamen „Brücke der Wiedervereinigung“ (Cầu Hiền Lương) und steht für die Überwindung der einstigen Teilung und die Einheit des Landes. Das Gebiet um die Brücke ist heute eine bewegende Gedenkstätte mit Denkmälern, Museen und Ausstellungen, die auch für Liebhaber sozialistischer Kunst einiges zu bieten hat.

Flaggen-Denkmal DMZ©Vietnam Tours Leverkusen

Spuren des Krieges: Vinh Moc Tunnel und Khe Sanh
Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätten wir auch die Vinh Moc Tunnel erkunden können, die als Schutz vor amerikanischen Bombenangriffen dienten, sowie die etwas weiter entfernte Khe Sanh Combat Base. Diese war ein wichtiger US-Militärstützpunkt und ist heute ein Museum mit Panzern, Artillerie und Hubschraubern wie dem berühmten Bell UH-1 Iroquois („Huey“).

Hue Straßenverkäuferin©Vietnam Tours Leverkusen

Zurück in Hue bleibt mir besonders die Erinnerung an die riesigen Lautsprecheranlagen beider Seiten entlang der DMZ, die für Propaganda und zur Untergrabung der Moral des Gegners eingesetzt wurden. Ein wahrer „Lärmkrieg“, den man gesehen, aber zum Glück nicht gehört haben muss! Fragt mich einfach.

Lotus Teich©Vietnam Tours Leverkusen

 

Tonle Sap: Der Lebensraum, der sich mit dem Wasser verändert

Tonle Sap Floating Villages Vietnam©Tours Leverkusen

Der Tonle Sap in Kambodscha ist weit mehr als nur ein See – er ist ein faszinierender Lebensraum, der sich im Rhythmus des Wassers ständig wandelt. In diesem Blogbeitrag nehme ich Sie mit auf eine Reise zu den schwimmenden Dörfern, erzähle von den Herausforderungen durch Klimawandel und Umweltzerstörung und zeige, wie die Menschen vor Ort mit Kreativität und Anpassungsfähigkeit auf die Veränderungen reagieren. Entdeckt mit mir, wie eng das Leben am Tonle Sap mit der Natur verbunden ist und warum nachhaltige Lösungen für die Zukunft dieses einzigartigen Ökosystems so wichtig sind.– von Christoph Waldhauer

Tonle Sap: Einfach mal die Finger in den See halten
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Ausflug auf den Tonle Sap in Kambodscha. Wir fuhren mit einem kleinen Boot über den riesigen See, als unser Guide plötzlich eine Nylonschnur mit einem Haken ins Wasser hängte. Der Köder? Ein Stück Melonenschale. Es dauerte keine 30 Sekunden, da zuckte die Schnur, und ein Fisch zappelte am Haken. Der Guide blickte uns schmunzelnd an und sagte: „Du kannst auch mal deine Finger ins Wasser halten, das funktioniert auch!“ Irre! In diesem Moment wurde mir klar, wie unglaublich reich und lebendig der See ist.

Tonle-Sap Lake Vietnam©Tours Leverkusen

Einzigartiges Ökosystem: Der dynamische Flutzyklus des Tonle Sap
Der Tonle Sap ist der größte Süßwassersee Südostasiens und ein dynamisches Ökosystem. Jedes Jahr durchläuft er einen beeindruckenden Flutzyklus. Während der Regenzeit, wenn der Mekong die Wassermassen heranführt, wächst der See auf das Vierfache seiner normalen Größe. In der Trockenzeit zieht sich das Wasser wieder zurück und lässt den See in seiner ursprünglichen Form erstrahlen. Dieser Zyklus bestimmt das Leben der ansässigen Gemeinschaften.

Kompong Phluk Kompong Familie unterwegs ©Vietnam Tours Leverkusen

Schwimmende Dörfer: Anpassungsfähigkeit am Wasser
Die schwimmenden Dörfer in Orten wie Chong Kneas, Kampong Phluk und Kampong Khleang sind ein faszinierendes Beispiel für diese Anpassungsfähigkeit. Die Häuser und Märkte steigen und sinken mit dem Wasserstand. Das Leben auf dem See erfordert außergewöhnliche Resilienz, da die Menschen auf den ständigen Wandel des Wassers angewiesen sind.

Tonle Sap Floating Villages Vietnam©Tours Leverkusen

Herausforderungen durch Klimawandel und menschliche Eingriffe
Doch trotz dieser Resilienz stehen die Dörfer vor Herausforderungen. Der Klimawandel hat die natürlichen Zyklen des Sees durcheinandergebracht. Unregelmäßige Niederschläge, veränderte Flutmuster und steigende Temperaturen beeinträchtigen das Ökosystem und die Fischbestände. Der Bau von Staudämmen im Mekong hat den Wasserfluss verändert und die Fischpopulationen weiter verringert.

Grundschule Tonle Sap©Vietnam Tours Leverkusen

Bedrohungen für das Ökosystem und neue Einkommensquellen

Illegale Fischerei und unkontrollierte Entwaldung bedrohen das Ökosystem des Sees. Diese Aktivitäten beeinträchtigen die Wasserqualität, was die Lebensgrundlage der Gemeinschaften gefährdet. Viele suchen nach alternativen Einkommensquellen, wie Aquakultur, um den Rückgang der Fischerei zu kompensieren.

Tonle-Sap Lake Fischfang Vietnam©Tours Leverkusen

Nachhaltige Lösungen: Bildung und Aquakultur als Zukunftschancen
In Kampong Phluk haben Fischer wie Em Phat begonnen, Aalfarmen zu betreiben, um eine nachhaltige Einkommensquelle zu sichern. Zudem bietet die Bildung zunehmend die Möglichkeit, die Bewohner auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Organisationen wie VSO bieten Schulungen an, und auch die Regierung Kambodschas fördert Programme zur Unterstützung der Gemeinschaften.

Kompong PhlukKompong Vietnam©Tours Leverkusen

Tonle Sap als Symbol für die Verbindung von Mensch und Natur
Der Tonle Sap ist mehr als nur ein geografisches Merkmal – er symbolisiert die tief verwurzelte Verbindung zwischen Mensch und Natur. Die Menschen hier haben gelernt, mit den Veränderungen des Wassers zu leben und ihre Lebensweise anzupassen. Der See erinnert uns an die Bedeutung nachhaltiger Lösungen, um unsere natürlichen Ressourcen zu bewahren und die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Fragt mich einfach.

 

Varanasi: Ein Tag am heiligen Ganges – und plötzlich dieses Gefühl von Entzug

Varanasi Ganges©Vietnam Tours Leverkusen

Varanasi bei Morgengrauen: Eine mystische Stille liegt über der Stadt, der Ganges schimmert silbern im ersten Licht. Gebete wehen durch die kühle Luft, während Pilger, Sadhus und Kinder das Wasser teilen – zur Reinigung, zum Spielen, zur Meditation. Ich sitze im Boot, beobachte, lausche, atme. Dieses Licht. Schon jetzt wird klar: Diese Stadt ist keine Kulisse. Sie ist ein Erlebnis – fordernd, tief, unmittelbar. – von Christoph Waldhauer

Gerüche, Farben und Klänge
In den engen Gassen entfaltet sich ein Gewirr von Gerüchen, Farben und Klängen. Das Alltägliche ist hier so heilig wie das Rituelle. Jeder Schrein, jede Begegnung ist ein Schritt tiefer in den Hinduismus. Bodhi, mein begleitender Guide, erzählt – aber Varanasi spricht für sich.

Varanasi©Vietnam Tours Leverkusen

Die Ganga Aarti: Ekstase am Abend
Abends am Dashashwamedh Ghat beginnt die Ganga Aarti. Feuer, Mantras, Glockenklang. Ein Ritus, der Körper und Geist durchdringt – Andacht nicht als Rückzug, sondern als kollektive Ekstase. Eine Anbetung von Shiva, Mutter Ganga, Surya (der Sonne), Agni (dem Feuer) – und dem gesamten Universum. Ich verstehe kein Wort – und begreife doch alles.

Ganga-Arti-Varanasi Ganges©Vietnam Tours Leverkusen

Nachtgedanken: Leben, Tod und Spiritualität
Als sich die Nacht über Varanasi legt, spüre ich eine seltsame Leere. Kein Mangel – eher ein Nachhall. Ich habe Tod gesehen, der nicht verborgen, sondern gefeiert wird. Leben, das in seiner Vergänglichkeit nicht verdrängt, sondern verehrt wird. Und eine Spiritualität, die alles durchdringt – den Lärm, den Dreck, das Licht, das Wasser.

Ganga-Arti-Varanasi Ganges©Vietnam Tours Leverkusen

Rückzug und Nachklang
Zurück in der Stille meines Hotelzimmers, durchbrochen nur vom monotonen, leisen Surren der Klimaanlage, überkommt mich ein Gefühl wie auf Entzug – berauscht von der Wucht der Eindrücke. Wie nach einer Ekstase.

Varanasi-Ganga-Arti©Vietnam Tours Leverkusen

Varanasi verändert
Diese Stadt hat mich herausgefordert, berührt, verändert. Ich kam als Europäer – neugierig, distanziert. Ich gehe als Suchender. Ich komme wieder, aber gebt mir Zeit. Fragt mich einfach.

Zwischen Garküchen und Seidenschals – ein Abend auf dem Nachtmarkt von Vientiane

Nachtmarkt Vientiane©Vietnam Tours Leverkusen

Wenn die Sonne über dem Mekong untergeht, erwacht der Nachtmarkt im Chao Anouvong Park zum Leben. Inmitten von Lichtern, Düften und Stimmen entdecke ich kulinarische Köstlichkeiten, kunstvolle Handwerksstücke – und natürlich ein kleines Mitbringsel. Ein Streifzug durch die sinnliche Vielfalt der laotischen Hauptstadt.  – von Christoph Waldhauer

Ankunft bei Sonnenuntergang
Ich muss nochmal los. Gemeinsam mit einem geschätzten Kollegen quetschen wir uns in ein Jumbo – das laotische TukTuk – und lassen uns zum Nachtmarkt am Chao Anouvong Park bringen. Jeden Abend bei Sonnenuntergang verwandelt sich die malerische Mekong-Promenade in ein lebhaftes Meer aus Farben, Stimmen und Gerüchen.

Ein Bekenntnis und erste Fundstücke
Ich bin ein bekennender Homo-Xeniolum (Achtung, Kunstwort): ein Mensch, der immer etwas mitbringen muss. Mein Kollege lacht – zu Recht. Auch heute Abend werde ich schnell fündig. Unter anderem wandern zwei wundervolle Seidenschals mit unglaublicher Farbigkeit in meinen Rucksack. *Dazu später mehr.

Jumbo©Vietnam Tours Leverkusen

Bummeln durch ein funkelndes Paradies
Wir schlendern durch die endlose Reihe von Ständen, die wie funkelnde Juwelen im Park verteilt sind. Lichterketten tauchen alles in warmes Licht und lassen die beeindruckende Vielfalt der Waren erstrahlen. Leuchtende Textilien, filigrane Holzschnitzereien, kunstvolle Stoffe und glänzender Silberschmuck erzählen Geschichten aus Laos – visuell und haptisch.

Armbänder Nachtmarkt Vientiane©Vietnam Tours Leverkusen

Gerüche, Stimmen und Atmosphäre
Der betörende Duft von Sandelholz und Räucherstäbchen liegt in der Luft. Um uns herum mischt sich das leise Murmeln der Händler mit dem aufgeregten Stimmengewirr der Besucher – eine lebendige Melodie des abendlichen Treibens.

Nightmarket©Vietnam Tours Leverkusen

Das kulinarische Herzstück
Im Epizentrum des Nachtmarkts liegt die kulinarische Meile – ein Paradies für Feinschmecker.
Khao Piak Sen, die dampfende laotische Nudelsuppe, weckt den Appetit mit ihrem herzhaften Duft. Wenige Schritte weiter brutzeln Fleischspieße über glühenden Kohlen. Mok Pa – in Bananenblättern gedämpfter Fisch mit aromatischen Kräutern – gehört genauso dazu wie Laap, der pikant-frische Hackfleischsalat mit Minze und Limette. Den Abschluss bildet ein eiskalter Frucht-Smoothie, der in der tropischen Nacht für süße Erfrischung sorgt.
Wir setzen uns auf eine Bank an der Promenade und lassen den Abend entspannt ausklingen.

Mekong Ufer ©Vietnam Tours Leverkusen

Ein Ort für alle Sinne
Der Nachtmarkt ist mehr als nur ein Ort des Handels – er ist ein lebendiges Spiegelbild der laotischen Kultur und Gesellschaft. Einheimische genießen ihren Feierabend, tauschen Neuigkeiten aus und stöbern nach Schnäppchen. Touristen aus aller Welt tauchen ein in das bunte Treiben, bestaunen die Vielfalt der Angebote und lassen sich von der herzlichen, entspannten Atmosphäre und den sanften Klängen traditioneller Musik verzaubern.

Nachtmarkt Vientiane Schal©Vietnam Tours Leverkusen

Und die Seidenschals?
*Ach ja, die Seidenschals… Im heimischen Licht leuchten sie vielleicht nicht mehr ganz so magisch wie auf dem Nachtmarkt in Vientiane. Aber das bleibt mein kleines Geheimnis. Fragt mich einfach.

Alle wollen nach Sapa – Ein Kurztrip in die Berge

Sapa Cooking ©Vietnam Tours Leverkusen

Nach einem letzten Abendessen am Hoan-Kiem-See bringt uns der Nachtzug in den Norden Vietnams. Die frische Bergluft und die Aussicht von der Ecolodge auf die Reisterrassen bilden einen wohltuenden Kontrast zum Trubel Hanois. Ein Highlight ist das Cat Cat Village mit Wasserfällen, Trachten und dem traditionellen Handwerk. Ein Kochkurs mit den Sapa Sisters bietet authentische Einblicke in die regionale Küche. Ein weiteres Highlight ist die Seilbahnfahrt auf den 3.993 Meter hohen Fansipan, von wo aus sich grandiose Ausblicke auf Landschaft, Kultur und das Leben der Bergvölker bieten. – von Christoph Waldhauer

Hanoi – Abschied am See
Vor der Abreise genieße ich ein letztes Dinner im Cau Go Vietnamese Cuisine mit Blick auf den Hoan-Kiem-See und den Ngoc Son Tempel. Die Spezialitäten aus Zentralvietnam sind ein Genuss. Am Nebentisch fällt der Name „Sapa Sisters“ – kein vietnamesischer Rap, sondern ein Frauenkollektiv aus Sapa, das Trekkingtouren anbietet.Und wer mehr über die ethnische Vielfalt Vietnams erfahren möchte, sollte unbedingt das Ethnologische Museum besuchen. Es liegt zwar außerhalb, lohnt sich aber sehr.

Hoan Kiem See©Vietnam Tours Leverkusen

Mit dem Nachtzug in den Norden
Am späten Abend startet der Chapa Express Train (früh buchen!) Richtung Sapa. Die Lichter Hanois verschwinden, während der Zug in die Berge rollt. In der gemütlichen Kabine wiegt mich das Rattern der Räder in den Schlaf – begleitet von Gedanken an Nebel, Berge und Reisterrassen.

ChapaExpress©ChapaTrain Cab

Ankunft im Nebelmeer
Noch vor Sonnenaufgang erreicht der Zug Lao Cai. Die kühle Luft und die nebelverhangenen Hänge auf dem Weg nach Sapa sorgen für echtes Bergfeeling. Die Stadt wirkt wie ein stilles Versprechen zwischen Wolken und Pinien und Moderne – und selbst hier gibt’s 4G-Empfang.

Sapa City©Vietnam Tours Leverkusen

Wohnen mit Weitblick
Meine Unterkunft ist die Ecolodge etwas außerhalb von Sapa. Holz, Stein und klare Linien bestimmen das Bild – schlicht, stilvoll und nachhaltig. Die Aussicht auf die grünen Terrassenfelder im Morgenlicht macht das Ankommen leicht.

Sapa ChapaExpress©Vietam Tours Leverkusen

Cat Cat Village – Farben und Handwerk
Am Nachmittag steht das Cat Cat Village auf dem Programm. Wasserfälle, bunte Trachten, Handwerkskunst und lachende Kinder prägen das Dorf. Eine handgewebte Kappe wandert als Souvenir in meinen Rucksack.

Sapa Village@Vietnam Tours Leverkusen

Abendessen mit Aussicht
Zum Abend gibt es Pho mit Bergkräutern und ein Glas Maiswein. Draußen legt sich der Nebel wie ein Vorhang über das Tal – ein stimmungsvoller Abschluss des Tages.

Sapa Abend Nebel©Vietnam Tours Leverkusen

Fansipan – Über den Wolken
Am nächsten Morgen bringt mich die Seilbahn auf den Fansipan, das Dach Indochinas. Oben erwarten mich Tempel, Statuen und eine grandiose Aussicht. Die letzten Meter gehe ich zu Fuß, um die Bergluft richtig zu genießen.

Sapa Bergspitze©vietnam Tours Leverkusen

Entspannung und Abschied
Zurück in der Lodge gönne ich mir ein Dao-Kräuterbad. Am letzten Tag liegt Nebel über den Reisterrassen, während ich beim Frühstück die Aussicht genieße.

Wasserbüffel©Vietnam Tours Leverkusen

Marktbesuch & Kochkurs mit den Sapa Sisters
Auf dem Markt treffe ich die Sapa Sisters, die nicht nur Trekking-, sondern auch Kochkurse anbieten. Gemeinsam kaufen wir ein, probieren und feilschen, bevor wir in einer offenen Holzküche am Berghang traditionelle Gerichte zubereiten – einfach, aromatisch und echt.

Street Food©Vietam Tours Leverkusen

Rückreise und Ausblick
Am Abend bringt mich ein Fahrer zum Bahnhof. Die Berge verschwinden im Dämmerlicht. Wer tiefer eintauchen will, kann mehrtägige Trekkingtouren mit Übernachtungen in abgelegenen Dörfern unternehmen – geführt von Frauen der Hmong oder Dao.

VIPService CapaExpress

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ChapaExpress©ChapaTrain